Die experimentelle psychiatrische Klinik La Borde wurde 1953 von dem französischen Psychiater Jean Oury gegründet, um der traditionellen Internierung psychisch Kranker ein auf Partizipation und Kollektivität basierendes Konzept entgegenzusetzen. Der Philosoph und Psychoanalytiker Félix Guattari lebte und arbeitete ab Mitte der 1950er Jahre bis zu seinem Tod in der Klinik.
Emmanuelle Guattari, die Tochter von Félix, wächst an diesem magischen Ort mit seinem Schloss, dem riesigen Park und den Verrückten auf. In kleinen amüsanten Anekdoten, flüchtigen Momentaufnahmen und Alltagsbeschreibungen evoziert die Autorin die Welt ihrer Kindheit und eröffnet eine neue, poetische Perspektive auf das Leben in La Borde.
Ihre jüngsten Romane Rosa Panthère (2018), Victoria Bretagne (2016) und New York, petite Pologne (1915) sind bei Mercure de France erschienen.
Arabel Summent studierte Germanistik, Soziologie und Philosophie in Frankfurt a.M. und Paris. Sie lebt und arbeitet als Übersetzerin in Berlin.