Henrike Hölzer Geblendet. Psychoanalyse und Kino

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Buch leider vergriffen
Das Buch fragt nach dem Zusammenhang von Zuschaueridentifikation und Geschlechterdifferenz im Kino. Bisher finden sich innerhalb der psychoanalytisch orientierten Filmtheorie zwei antagonistischen Strömungen, deren eine die Identifikation der Zuschauerinnen und Zuschauer mit dem Film als vom Subjekt her frei postuliert, während die andere Identifikation als vom Film determiniert ansieht. Von dieser »Pattsituation« ausgehend wird diskutiert, inwieweit keiner der beiden Gesichtspunkte der komplexen Struktur »Kino«, in die Medium, Film und Zuschauer eingebunden sind, gerecht wird, und eine konkrete Alternative aufgezeigt. Dabei geht es weniger um kulturelle Entwürfe von Männlichkeit und Weiblichkeit, sondern vor allem darum, inwieweit Repräsentation und Rezeption an sich über die Geschlechterdifferenz organisiert sind. Die einzelnen Kapitel widmen sich den zentralen Aspekten Phantasie, Erinnerung, Narration, Raum, Zeit und Körper. Das Ergebnis: Das (Zuschauer-)Subjekt kann nur im Zusammenhang mit Geschlechterdifferenz und Sterblichkeit theoretisch erfasst werden. Es wird eine Zuschauertheorie entwickelt, deren Modell einer »Identität als Konflikt« nicht nur die Konzepte der Phantasie und Identifikation, sondern auch den Todestrieb zur Grundlage hat. Die Zuschauerin erweist sich schließlich als Untote …
Biographisches:
Henrike Hölzer studierte englische Literaturwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaften in München und Berlin. Von 1999–2001 war sie Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks Villigst e. V.. Im Jahr 2000 als Research Fellow auf Einladung von Teresa de Lauretis am Institut für History of Consciousness der UC Santa Cruz (Kalifornien). 2003 Promotion am Kulturwissenschaftlichen Institut der Humboldt Universität zu Berlin. Ihr Fachgebiet sind die psychoanalytische Theorie und das Kino der Gegenwart, die jüngste Veröffentlichung dazu befaßt sich mit den drei Terminator-Filmen (Der Schatten des Spiegelbilds. Action-Film Sequels als unheimliche Doppelgänger in SCREENWISE. Film, Fernsehen, Feminismus, hrsg. v. M. Bernold et al. (Marburg: Schüren Verlag, 2004)). Thema ihres aktuellen Forschungsprojekts sind Coming-of-Age-Filme. Zur Zeit lehrt sie an der Humboldt Universität zu Berlin. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit hat sie für verschiedene Fernsehsender gearbeitet sowie an einem Theaterprojekt mitgewirkt.
( Weitere Buchdetails . . . )
ISBN 978-3-85132-424-2
16 x 24  ,   239 S., € 22,-
Erstauflage: 2005
Broschur mit Fadenheftung Vergriffen. EAN: 9783851324242