Lebendes Geld schrieb der Übersetzer, Philosoph und Maler Pierre Klossowski in den Turbulenzen der Kapitalismus-Kritik um 1968. Der Text verbindet Analysen zur libidinösen Struktur der europäischen Wirtschaft, Erotik und Ikonik, um nach Möglichkeit einen utopischen, jedenfalls einen anderen als kapitalistischen Weg andeuten zu können. Michel Foucault sah in dem Text ein »anthropologisches Dreieck« aus Begehren, Wert und Simulakrum aufgestellt und sprach vom »größten Buch unserer Epoche«.
Heute gilt es, das in seiner entschiedenen Heterogenität subversive Buch aus dem Abstand von nahezu fünfzig Jahren neu zu lesen und zu gebrauchen.
Das Buch erscheint hier nicht als das spektakuläre Text-Bild-Album, das von Klossowski gemeinsam mit dem Filmemacher und Fotografen Pierre Zucca konzipiert und publiziert worden war, sondern als purer Text.
Horst Ebner, geb. 1959, lebt als Lektor und Publizist in Wien. Bis 2016 Mitherausgeber der Zeitschrift TUMULT.
Ivo Gurschler, geb. 1979, Publizist und Doktorand im Bereich Philosophie an der Akademie der bildenden Künste, Wien.
Walter Seitter, geb. 1941, Philosoph in Wien. Übersetzte Werke von Michel Foucault, Pierre Klossowski, Francis Ponge. Arbeitet an Philosophischer Anthropologie, Physik, Ästhetik. Derzeit Lektüre der aristotelischen Metaphysik in der Hermesgruppe.