Benjamin – Heidegger
Über Gewalt. Die Politisierung der Kunst
Ausgehend von zwei gegensätzlichen Begriffen der »Geschichtlichkeit« geht es um eine Bestimmung des Verhältnisses von Politik und Kunst in den Arbeiten Walter Benjamins und Martin Heideggers. Während das Kunstwerk durch eine Kategorie wie »Aura« bei Benjamin vor allem durch einen Bezug zur Vergangenheit ausgezeichnet ist, wird es bei Heidegger im Rahmen des sog. »seinsgeschichtlichen Denkens« nachdrücklich von der Zukunft »besessen«. Das Kunstwerk hat seine politische Dimension qua Sein und kann als solches Stiftungsereignis »bewahrt« werden. Bei Benjamin hingegen ist es die Arbeit des Künstlers, Kritikers oder allgemein des Rezipienten, die dem Kunstwerk seine politische Dimension verleiht. Die Gegenwart fest »bei den Hörnern haltend« wendet sich der Kritiker dem Werk zu, um aus ihm den Funken der Zukunft zu schlagen.