Turia + Kant
Cover
Phänomenalität des Kunstwerks
Hg. von Hans Rainer Sepp / Jügen Trinks
I.

Die seinerzeitige »Zeitschrift für philosophischen Ost-West-Dialog« ist bei Turia + Kant zu einer Buchreihe geworden, die nach wie vor ihrem Ziel verpflichtet ist, zu vorgegebenen Themen die Stimmen aus beiden Sphären zu hören.

Der vorliegende Band ist in seinem Hauptteil dem Versuch gewidmet, mit den Mitteln der Phänomenologie Werke der Bildenden Kunst zu erschließen. Die phänomenologische Interpretation von Bildwerken führt, weit mehr noch als im Fall des literarischen Werks, ein Randdasein im Bereich phänomenologischer Forschung. Nur vereinzelt stößt man auf Versuche, ein Werk oder eine Werkfolge, sei es Zeichnung, Malerei, Skulptur, Ready-made oder Filmwerk, zum Gegenstand einer phänomenologischen Analyse zu machen.

II.

Allbekannt sind Heideggers Reflexionen über Van Goghs Bauernschuhe. Mehr als zu einzelnen Werken haben sich phänomenologische Autoren zu Künstlern und Werkrichtungen zu Wort gemeldet.

Als genuin phänomenologische Arbeit wäre aber herauszukristallisieren, was überhaupt ein Bild ist.

Dieser Band versucht, allen Aspekten Rechnung zu tragen. Er wird durch eine von den Herausgebern formulierte Einführung eröffnet, die im ersten Teil einen Forschungsbericht über die bisher geleisteten phänomenologischen Auseinandersetzungen mit der Bildenden Kunst und im zweiten Teil Charakteristiken der Einzelbeiträge enthält.

Abgeschlossen wird der Band von einem dokumentarischen Artikel von Gabriele Scaramuzza, der die geschichtlichen Ursprünge und den Verlauf der an der Università degli Studi di Milano einzigartig stark vertretenen phänomenologischen Ästhetik nachzeichnet.

Inhalt

Zur Einführung

Walter Biemel: Die Kunst – ein hervorragendes Phänomen

Stefano Zecchi: Abstrakte Kunst, das Leben ist abstrakt. Wassily Kandinskys Aquarell I (1910)

Mauro Carbone: Sichtbar machen: Merleau-Ponty und Paul Klee

Marc Richir: Weltensäume – Maurice Wyckaert

Jürgen Trinks: Auf der Suche nach Leiblichkeit. Arnulf Rainers »Face Farces«

Marcus Ophälders: Max Raphael liest Picassos »Guernica«

Miroslav Petricek Claude Monet: »Bahnhof Saint-Lazare«

Wolfhart Henckmann: Hermann Kleinknecht: »Introvertierte Säule«

Javier san Martín: Marcel Duchamp: »Étant donnés«

Cèsar Moreno: Das Objekt in der Revolte. Versuch über die entfremdete Intentionalität des surrealistischen Objekts

Maria Fürst: Phantasien in der »psychopathologischen Kunst«. Die Illusion von der Herrschaft und die Herrschaft der Illusion

Hans Rainer Sepp: Kannibalismus – Idole – Orte. Jan Ívankmajer: »Dialog vecny«

Anderzej Zalewski: Three Types of Meaning Construction in Film: an Attempt at the Phenomenological Analysis

Andrea Pinotti: Nympha zwischen Eidos und Formel. Phänomenologische Aspekte in Warburgs Ikonologie

Licia Fabiani: Rosso Fiorentino: Malerei als Schrift

Nagai Shin: Bild des Absoluten in den Werken von Anselm Kiefer

Madalina Diaconu: Tattoo – Phänomen einer Katachrese

Terri J. Hennings: Edward Munchs »Der Schrei«. Kunst oder Nicht-Kunst? Das ist hier die Frage

Gabriele Scaramuzza: Phänomenologische Ästhetik in Mailand

Biographisches

Jürgen Trinks ist – gemeinsam mit Maria Fürst – Begründer der philosophischen Ost-West-Gespräche. Er lebt als freier Autor in Wien.
Hans Rainer Sepp ist Herausgeber von und Autor über Husserl und ist in Prag am Zentrum für phänomenologische Forschung (CFB) sowie an der Karls-Univeristät in Prag tätig.

Buchdaten
Ladenpreis: 29,00€
ISBN:978-3-85132-465-5
Umfang: 299 S.
Format: 16 x 24 cm
Umschlag: Paperback mit Schutzumschlag
Lieferbarkeit im Buchhandel :
D, CH, EU: nein
A: nein
Erschienen:2006
Anmerkung:vergriffen