System der positiven Politik Bd. I.1
Erster Halbband des Bandes I von 4 Bänden, enthaltend die Widmung und den vorläufigen Diskurs
Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Jürgen Brankel
Lange galt die Vorlesung über die positive Philosophie als Comtes Hauptwerk. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts setzte sich jedoch die Auffassung durch, dass das System der positiven Politik diesem ebenbürtig, wenn nicht überlegen ist. In der Tat geht schon aus der Widmung und dem Einführenden Diskurs deutlich ervor, dass Comte mit dem Übergang von der Philosophie zur Politik sein Wertesystem auf den Kopf stellt: Statt Wissenschaft und Theorie wird nun eine Affektenlehre zur Grundlage eines Entwicklungsmodells der Gesellschaft. Der Gegensatz zwischen dem häuslichen, femininen Element – womit Comte sich gegen John Stuart Mills progressive Theorie der Frauenemanzipation stellt – und den Interessen der Industrievertreter wird durch das aktive Element, nämlich die Proletarier, überbrückt. Die Proletarier sind durch beide Affektwelten beeinflusst und bestimmen zusammen mit den Philosophen die Meinungsbildung durch die Presse, üben Druck auf die Politiker aus und führen die Gesellschaft gewaltfrei zur neuen Religion der Humanität.