Für Lacoue-Labarthe und Nancy hat die Jenaer Frühromantik die bis heute andauernde Frage nach der »Literatur« – und ihrer Theorie – eröffnet. Hier eine ebenso umfassende wie seltene Zusammenstellung der Texte um Friedrich Schlegel. In ihren Kommentierungen zeichnen die beiden Autoren das Literarische als eine bildende wie zersetzende Kraft nach, die sich auf keine Disziplin oder Institution beschränken lässt und Kunst, Gesellschaft und Religion gleichermaßen durchkreuzt.
Im Rahmen einer weitreichenden Neuauslegung der zentralen Begriffe wie »Darstellung«, »Fragment«, »Gattung« und »Kritik« legen sie das Literarische als Kehrseite der angehenden Epoche der Produktion und Produktivität frei. Das Literarische ist ein werkzersetzender Zug der Geschichte, von der die gegenwärtige Vervielfältigung textueller Kommunikationsformen nur eine weitere Etappe markiert. Dieser erstmals auf Deutsch vorliegende Grundlagentext der Literaturwissenschaft und der Ästhetischen Theorie enthält neben den luziden Ausführungen der beiden Autoren auch die zentralen Originaltexte der Jenaer Frühromantik.
Jean-Luc Nancy war ebenfalls Professor in Straßburg und ist einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart.
Johannes Kleinbeck ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU-München.