Matthias Marschik untersucht in diesem Band die ambivalente Stellung des Massensports Fußball zwischen Vereinnahmung und Resistenz im Nationalsozialismus. Das System des Nationalsozialismus konnte nicht einzig und allein mit Mitteln der totalitären Herrschaft errichtet werden, sondern es überzeugte auch mit konkreten Angeboten zur Aufrechterhaltung des Bestehenden. Am Beispiel des Fußballgeschehens in Wien lässt sich nachzeichnen, wie sich bis zum Jahr 1945 das Regime mit der Sportkultur arrangierte. Die Ablehnung und oft der Widerstand der Fußballer trafen auf eine weitreichende Toleranz seitens der NS-Verantwortlichen. Den einen blieb ihr »kleines Glück« erhalten, die andern konnten den Vorweis der Normalität erbringen.
Mit diesem Band komplettiert Marschik seine »Trilogie« über die Soziologie des Fußballs in Österreich, die nun von den Anfängen bis in die 1990er Jahre reicht.
ISBN 3-85132-178-2 (erschienen)
470 S., 16 x 24 cm, DM 42,– / ATS 298,–
Bisher vom Autor:
Matthias Marschik: Vom Herrenspiel zum Männersport. Die ersten Jahre des Fußballs in Wien
ISBN 3-85132-151-0, 221 S., 16 x 24 cm, DM 42,– / ATS 298,–
Roman Horak / Matthias Marschik: Vom Erlebnis zur Wahrnehmung. Der Wiener Fußball und seine Zuschauer 1945–1990
ISBN 3-85132-093-X, 254 S., 16 x 24 cm, DM 42,– / ATS 298,–