Matthias Marschik Cultural Studies und Nationalsozialismus

Aspekte eines Geschichtsbildes

Cover Schon ein kurzer Blick in ein Familienalbum macht deutlich: Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nationalsozialismus geht zunehmend an den Lebensrealitäten jener Jahre vorbei. Spätestens seit dem Historikerstreit wird das NS-Regime als das »Andere«, das »Böse« schlechthin interpretiert, das »unverstehbar« sei, weil es jenseits der »Schranke des Verstehens« liege. Diese Enthistorisierung, das Herausheben aus dem Geschichtsablauf, hat praktische Ziele: Schuld und Verantwortung nicht länger thematisieren zu müssen und das Projekt der Moderne zu retten.

Matthias Marschik plädiert in diesem Buch nachdrücklich dafür, den Verbrechen der NS-Zeit die Normalität des alltäglichen Lebens gegenüberzustellen und die Brüche gerade aus der zugrunde liegenden Kontinuität heraus zu begreifen. Nur wenn er Teil unserer Geschichte ist, so die These des Autors, kann der Nationalsozialismus für nachfolgende Generationen noch ein Thema bleiben, mit dem eine Auseinandersetzung möglich ist.

Biographisches:
Matthias Marschik ist freier Kultur- und Sozialwissenschaftler in Wien und hatte Lehraufträge an mehreren österreichischen Universitäten inne. Von ihm bereits erschienen sind zahlreiche Veröffentlichungen mit Schwerpunkt in den Bereichen Sport und Politik, Sport und Gender, Kommunikation und PR, Zeitgeschichte, Cultural Studies und Psychologie.
( Buchdetails . . . )
ISBN 978-3-85132-576-8
12 x 20  , 190 S., € 18,00,-
Erstauflage: 2011
Paperback mit Klappen Vergriffen. EAN: 9783851325768