Unschuldskomödien
Museum & Psychoanalyse
Hg. von Karl-Josef Pazzini
Wie steht es damit aber gegenwärtig, wenn die großen Erzählungen sich als nicht mehr haltbar erwiesen haben? Wenn es keine Personifizierung eines Dritten mehr gibt, keine imaginäre Füllung des leeren Ortes? Das Museum ist um diese Leere herum gebaut, steht in der Gefahr, sie zu verbauen, mit Objekten und mit Sinn zuzustellen. Psychoanalyse thematisiert gerade dieses Fehlen, setzt sich auseinander mit der unmöglichen Verhaftung des Dritten, seiner Nichtfeststellbarkeit, und setzt deswegen auf Hören und Sprechen.
Die Spannungslinien zwischen musealem Gedenken und psychoanalytischer Arbeit am Gedächtnis verfolgen die Autoren dieses Bandes: von Karl-Josef Pazzini, André Michels, August Ruhs über Liselotte Hermes da Fonseca, Susanne Lummerding und Eva S. Sturm.