»Der Appell an den Begriff des Geschmacks klingt heute anmaßend und snobistisch. Es scheint fast, als könnte dieser Begriff nicht wirksam genug den Protest gegen das Vulgäre, die Gewalt und die Dummheit, die uns umgeben, ausdrücken. Wer den guten Geschmack und die Ästhetik gegen das uns allerorts umzingelnde Abscheuliche und Schamlose anruft, mag den meisten als verlorener und ohnmächtiger ›Schöngeist‹ gelten: nicht nur weil die Hilfsmittel, deren er sich im Umgang mit dem Horror in der Welt bedient, völlig unangemessen scheinen angesichts des Ausmaßes der Ungeheuerlichkeiten, sondern weil er damit zugleich auch vorgibt, sich von diesem Grauen zurückzuziehen, indem er auf etwas Vages, Inkonsistentes, zumindest aber kontrovers Lesbares, wie es das Schöne ist, verweist! Zugegeben, der gute Geschmack kann unter gewissen Umständen eine Alternative zu den Übeln der Erdkugel darstellen; was garantiert uns jedoch, daß seine Anhänger wirklich damit ausgestattet sind?«
Der Begriff des Geschmacks ist – so Perniola – schon seit Kant politisch konnotiert und damit gebrochen.
Ladenpreis: | 15,00€ |
ISBN: | 978-3-85132-271-2 |
Umfang: | 205 S. |
Format: | 12 x 20 cm |
Umschlag: | Paperback mit Klappen |
Lieferbarkeit im Buchhandel : | |
D, CH, EU: | ok |
A: | nein |
Erschienen: | 2003 |
Anmerkung: | vergriffen |