Mario Perniola Ekel

Die neuen ästhetischen Tendenzen

Aus dem Ital. von Nicole Finsinger

Cover »Der Appell an den Begriff des Geschmacks klingt heute anmaßend und snobistisch. Es scheint fast, als könnte dieser Begriff nicht wirksam genug den Protest gegen das Vulgäre, die Gewalt und die Dummheit, die uns umgeben, ausdrücken. Wer den guten Geschmack und die Ästhetik gegen das uns allerorts umzingelnde Abscheuliche und Schamlose anruft, mag den meisten als verlorener und ohnmächtiger ›Schöngeist‹ gelten: nicht nur weil die Hilfsmittel, deren er sich im Umgang mit dem Horror in der Welt bedient, völlig unangemessen scheinen angesichts des Ausmaßes der Ungeheuerlichkeiten, sondern weil er damit zugleich auch vorgibt, sich von diesem Grauen zurückzuziehen, indem er auf etwas Vages, Inkonsistentes, zumindest aber kontrovers Lesbares, wie es das Schöne ist, verweist! Zugegeben, der gute Geschmack kann unter gewissen Umständen eine Alternative zu den Übeln der Erdkugel darstellen; was garantiert uns jedoch, daß seine Anhänger wirklich damit ausgestattet sind?«

Der Begriff des Geschmacks ist – so Perniola – schon seit Kant politisch konnotiert und damit gebrochen. Der Autor führt zu einer Ästhetik dessen, was seither sich dem Schönen und Guten entschlägt.

Biographisches:
Mario Perniola, geb. in Asti 1941, ist Professor für Ästhetik an der Universität Tor Vergata in Rom. In seinem Werdegang hat die Situationistische Internationale eine wichtige Rolle gespielt. Er ist Autor zahlreicher Werke u. a. Enigmi. Il momento egizio nella società e nell' arte ( 1990), Del sentire (1991), L' aria si fa tesa. Per una filosofia del sentire presente (Hg., 1994), L' estetica del Novecoento (1997, 1998).
Digusti. Le nuove tendenze estetiche erschien bei Costa & Nolan, Milano 1998 (3. Aufl.)
( Buchdetails . . . )
ISBN 978-3-85132-271-2
12 x 20  , 205 S., € 15,-
Erstauflage: 2003
Paperback mit Klappen Vergriffen. EAN: 9783851322712
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