Adam Phillips
An nichts glauben oder: Warum Freud?
Hg. vom Sigmund Freud Museum Wien
Aus dem Englischen von Sergej Seitz und Anna Wieder
Adam Phillips leitet aus Freud die Frage ab, was es hieße, in einer Gesellschaft zu leben, die an das »Unbewusste« glaubt. Was hieße das, ans »Unbewusste« zu glauben? Klar ist, dass ein solcher Glaube nicht mit dem Glauben an Gott, an die Liebe oder die Gerechtigkeit zu vergleichen ist. Wir müssten in diesem Fall vielmehr daran glauben, dass wir uns größtenteils nicht darüber bewusst sind, wer wir sind; und dass wir es zumeist dabei belassen wollen, weil das, was wir sind, allzu schrecklich ist.
Der Glaube ans Unbewusste liefe unweigerlich auf eine neue, eine andere Art des Glaubens an uns als Menschen hinaus.