China und die Psychoanalyse

Hg. von Raymond Borens / Andreas Cremonini / Christoph Keul / Christian Kläui / Michael Schmid

Cover Seit wenigen Jahren stößt die lacanianische Psychoanalyse in China auf ein Interesse, das sich unter anderem darin äußert, dass im südwestlichen Teil dieses großen Landes, in Chengdu, ein Zentrum gegründet wurde, in dem Psychoanalytiker analysieren, in dem aber auch Seminare und Kongresse veranstaltet werden. Noch immer ruft sie jedoch Skepsis hervor, sogar Widerstand – die chinesische Kultur zeichnete sich bisher nicht durch Offenheit für Subjektivität oder gar Singularität aus. Die Gründe dafür sind nicht nur machtpolitischer Art, sondern haben mit der Sprache, insbesondere mit der Schrift zu tun, die in China von größter Bedeutung ist.

Als Beobachter dieser Szene wird man gepackt von den Dimensionen, die zum Vorschein kommen, wenn ein westliches Produkt, wie es die Psychoanalyse unbestreitbar ist, auf eine Kultur trifft, die sie mindestens zu Teilen in Frage stellt. Von daher stellt sich nicht nur die Frage nach der Legitimität eines solchen Unterfangens, sondern es könnte ja auch sein, dass das chinesische Denken seinerseits das europäische verändert und Fundamente der Psychoanalyse in Frage stellt. Zu denken ist etwa an die Fragen des Primats der Sprache oder des Bildes, des Mündlichen oder des Schriftlichen, des Unsichtbaren oder des Sichtbaren.

Die Ereignisse in China werden in lacanianischen Kreisen vor allem in Frankreich ausführlich kommentiert und debattiert.

Reihe: RISS. Zeitschrift für Psychoanalyse. Freud Lacan
No. 67 (2007 / 3)
( Buchdetails . . . )
ISBN 978-3-85132-504-1
16 x 24  , 160 S., € 15,-
Erstauflage: 2007
Broschur mit Fadenheftung EAN: 9783851325041
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