»Ohne Grenzquerungen wären wir nicht im Stande, das Andere in uns selbst zu entdecken.« Johan Schimanski entfaltet das Phänomen der Grenze als ein Geschehen, das in seinem Versuch, Ordnung zu schaffen, ebensoviele Verwerfungen produziert.
Statt als statische Demarkationslinie konzipiert Schimanski Grenzen als dynamische Gebilde, die als Vorgänge der Grenzung gedacht werden müssen. Da diese Grenzungen grundsätzliche Parallelen zu Schrift aufweisen, eröffnet eine Poetik der Grenze das geeignete Instrumentarium, um ihre zahlreichen Dimensionen, Charakteristika und Effekte zu beschreiben, um die Ambivalenz der Grenze zu artikulieren und ihre komplexe politische Struktur lesbar zu machen.
Anna Babka ist assoziierte Professorin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Sie lehrt und forscht u.a. im Bereich zeitgenössischer deutscher Literatur, der Gender Studies und der Postkolonialen Studien.
Matthias Schmidt ist Literaturwissenschaftler am Institut für Germanistik der Universität Wien, Buchgestalter und Verleger des Sonderzahl Verlags.