Brüchiges Leben

Biographische Identitäten in sozialen Systemen

Hg. von Reinhard Sieder

Cover Sechs Lebensgeschichten verzeichnen historische Brüche: das Ende Österreich-Ungarns, den Zusammenbruch des Dritten Reichs, die Südtiroler »Option« von 1939, Perestrojka und Zerfall der Sowjetunion, die Chinesische Kulturrevolution. Institutionen strukturieren die Lebensprozesse: Kindergärten, Hitlerjugend, Balilla und Komsomol, Bildungssysteme, Arbeitsmärkte, Militärapparate. Doch selbst in autoritären Systemen entscheiden Dispositionen und Kompetenzen des Einzelnen, wie er begrenzte Handlungsspielräume nützt und sein Leben gestaltet. Wie könnte angesichts dessen eine taugliche Gesellschaftsgeschichte ohne die Empirie von Lebensgeschichten geschrieben werden? Personale, kollektive und gesellschaftliche Gedächtnisse sind eher im Modus der Differenz als der Gleichheit und eher als labile denn als stabile Kohärenzen zu denken. Was Identität, im Wortsinn ein Sich-selbst-Gleichsein, dann noch heißen soll, steht zur Debatte.

– Mit Beiträgen von Christine Lixl, Isabella Matauschek, Silvia Rief, Heidrun Schulze, Sabine Schweitzer und Reinhard Sieder.

Biographisches:
Reinhard Sieder: Nach frühen Arbeiten zur Soziologie und Geschichte der Familie konzentrierte er sich auf Methodologien der Soziologie, der Ethnologie und Kulturanthropologie und entwickelte Erinnerungsinterviews für die Sozial- und Zeitgeschichte. Neben Lehrtätigkeit, vor allem am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, Forschungen zur Alltagsgeschichte. Sieder ist Mitherausgeber der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaft sowie mehrerer Buchreihen.
Reihe: Kultur als Praxis, 1
( Buchdetails . . . )
ISBN 978-3-85132-218-7
16 x 24  , 266 S., € 22,-
Erstauflage: 1999
Vergriffen. EAN: 9783851322187
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